Die Geschichte der Hypnose


 

 Der Begriff „Hypnose“ leitet sich vom griechischen Gott des Schlafes „Hypnos“ ab.

 

Hypnose wurde wahrscheinlich schon in der Frühzeit des Menschen verwendet, wenn auch in einer anderen Form als wir sie heute kennen. Bereits vor ca. 4000 Jahren existierte in China eine Therapieform, bei der Handstreichungen über den ganzen Körper stattfanden. Auch bei den Sumerern wurde eine Vorform unserer heutigen Hypnose angewandt: mithilfe von speziellen Instruktionen wurde eine Art Schlaf erzeugt, der heilsam wirken sollte. Aus Mesopotamien sowie aus dem alten Ägypten stammen weitere Hinweise. Zahlreiche Naturvölker bedienten sich schon sehr früh der Hypnose.

 

In Deutschland könnte man Johann Joseph Gaßner (1727-1779) als einen der ersten Hypnose-Pioniere ansehen. Gaßner’s Exorzismus sah vor, von ihm selbst provozierte Symptome (er nahm an, dass dies nur bei sogenannten übernatürlichen, von Teufeln hervorgerufenen Krankheiten möglich sei) durch Exorzismusformeln auszutreiben. Diese Technik brachte er auch seinen Patienten bei, welche somit lernten, unwillkürlich auftretende Symptome selbst zu kontrollieren.

 

Etwas mehr aus der wissenschaftlichen Perspektive heraus, wurde die Hypnose von Franz Anton Mesmer (1734 – 1815) wiederentdeckt. In seiner Dissertation befasste er sich mit dem „Einfluss der Gestirne auf den Körper“. Mesmer ging von der Hypothese aus, dass ein universales Fluidum existiere, das bei Krankheiten ungleich Körper verteilt wäre, was durch magnetische Heilströme wieder ausgeglichen werden könnte. Dies geschah durch Handauflegen, Luftstriche, oder, bei mehreren Personen gleichzeitig, mithilfe von Bottichen magnetisierter Flüssigkeiten. Aufgrund seiner Popularität nannte man den Vorgang des Hypnotisierens lange Zeit auch „Mesmerisieren“. Dieser Ausdruck existiert auch heute noch im englischen Sprachgebrauch (to mesmerize = hypnotisieren).

 

In Großbritannien standen relativ viele Menschen dem Prozess des „Mesmerisierens“ recht kritisch gegenüber. Trotzdem besuchte der englische Augenarzt James Braid (1795 – 1860) einen Auftritt des Magnetiseurs LaFontaine und stellte fest, dass das Flattern der Augenlider nicht gespielt werden konnte. Da nun seine Neugierde geweckt wurde, begann er eigenhändig zu experimentieren indem er Versuchspersonen bat, glänzende Gegenstände zu fixieren um sie somit in einen Zustand der Trance zu geleiten. Im Laufe der Zeit verwarf er die Ideen des Magnetischen Animalismus indem er die Theorie von hirnphysiologischen Veränderungen die während einer Trance stattfinden sollten, aufstellte. Braid führte zahlreiche Augenoperationen unter Hypnose durch und eröffnete so die Debatte um weitere Anwendungs- und Behandlungsmöglichkeiten.

 

Hippolyte Bernheim (1840-1919), ein Professor der Universität in Nancy, legt schließlich dar, dass die Wirkung von Hypnose auf Suggestionen zurückzuführen sind. Auch Sigmund Freud (1856 – 1939) zeigte anfangs großes Interesse an der Lehre Bernheims, fand aber an sehr vielen Aspekten Missfallen. Zahlreiche seiner Kritikpunkte gelten mittlerweile als widerlegt, zum Beispiel, dass nur eine tiefe hypnotische Trance Wirkung zeigen kann.

 

1932 entwickelte Johannes Schultz (1884 - 1970) durch seinen Kontakt mit zahlreichen Kriegsneurotikern aus dem ersten Weltkrieg das Konzept der „Autogenen Trainings“. In der NS Zeit verlor die Hypnose im deutschsprachigen Raum stark an Bedeutung da viele bekannte Forscher das Land verließen. Während es auch danach in Deutschland mit der Popularität der Hypnose steil bergab ging, erlebte das Autogene Training und später auch die Progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson (1888 - 1983) einen enormen Aufschwung. 1955 gründete Schultz die Deutsche Gesellschaft für ärztliche Hypnose und autogenes Training (DGÄHAT), wobei der Fokus allerdings auf Letzterem lag.

 

Durch die Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen des amerikanischen Psychiaters und Psychotherapeuts Milton H. Erickson (1901 – 1980) erfuhr die Hypnose jedoch schließlich auch in Deutschland eine Art von Wiedergeburt.

 

Von da an ging alles relativ schnell: 1977 gaben John Grinder und Judith Delozier in München ein 3-tägiges Seminar über die von Erickson verwendeten hypnotischen Techniken und Muster, 1978 kam es zur Gründung der Milton Erickson Gesellschaft für klinische Hypnose (M.E.G.). 1982 zur Gründung der deutschen Gesellschaft für Hypnose (DGH), 1995 dann zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose (DGZH).

 

In den letzten 20 Jahren hat sich einiges getan in der experimentellen sowie klinischen Hypnoseforschung. Hier sind vordergründig die Namen Walter Bongartz, Dirk Revenstorf, Burkhard Peter, Bernd Scholz, Wolfgang Miltner, Stefan Eitner, Dirk Hermes, Henriette Walter sowie Ulrike Halsband zu nennen, deren Untersuchungen wir zahlreiche neue Kenntnisse zu verdanken haben.

 

2006 schließlich wurde die Hypnotherapie vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie wissenschaftlich anerkannt.

 

 

Quellenangaben:

 

Kossak, H.-C. (2004). Hypnose - Lehrbuch für Psychotherapeuten und Ärzte. Weinheim: Beltz

 

Revenstorf, D. & Peter, B. (2009). Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Heidelberg: Springer Medizin Verlag


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